Artsy Shot: Troubles in Paradise (© Chiara Weis)
Ein Beitrag von Alexander
Executive Summary
Psychedelika sind psychoaktive Substanzen und kommen mit Risiken, Nebenwirkungen und Kontraindikationen, die es gegenüber ihrem erwarteten Nutzen sorgfältig abzuwägen gilt. In Abhängigkeit von der Dosis können Psychedelika unangenehme körperliche (wie Übelkeit oder Schwindel) und psychische Begleiterscheinungen (wie Angstzustände oder Panikattacken) mit sich bringen. Zu den Kontraindikationen zählen unter anderem Minderjährigkeit, schwerwiegende psychische Erkrankungen und die Einnahme starker Medikamente. Um den möglichen Schaden von Konsum zu reduzieren, können Vorkehrungen getroffen werden, die sich als Set, Setting und Dosierung zusammenfassen lassen.
Wer sich von einem Arzt behandeln lassen will, muss von diesem über mögliche Risiken, Nebenwirkungen und Kontraindikationen der Behandlung aufgeklärt werden – das ist gesetzlich so vorgeschrieben. Wer in einer Apotheke ein Medikament kauft, bekommt dazu ausnahmslos eine Packungsbeilage ausgehändigt, die denselben Zweck verfolgt – und zwar sogar dann, wenn wir es lediglich mit einem Nasenspray oder Hustenbonbon zu tun haben.
Wer hingegen sich dazu entschlossen hat, Psychedelika zu konsumieren, ist völlig auf sich allein gestellt, wenn es darum geht, an Informationen über Risiken, Nebenwirkungen und Kontraindikationen zu gelangen, da diese fast immer illegal sind und die meisten Staaten sich demnach nicht in der Verantwortung sehen, Konsumenten zu schützen.
Wir lehnen den Konsum illegaler Substanzen ab und weisen darauf hin, dass risikofreier Drogenkonsum nicht existiert. Das ändert aber nichts am Umstand, dass Drogenkonsum trotzdem stattfindet, und halten es daher für falsch, dass der Gesetzgeber sich mit seiner Vogel-Strauß-Politik aus der Affäre zieht und die Bürger ihrem eigenen Schicksal überlässt.
Daher sind wir der festen Überzeugung, dass es kostenlose Informationsangebote über den sicheren und verantwortungsvollen Konsum von Psychedelika wie LSD, Psilocybin, MDMA, Ketamin oder Cannabis wie das unsere braucht, um das Konsumrisiko zu minimieren.
Mit unserem Blog leisten wir einen wertvollen Beitrag zur Schadensbegrenzung, denn wir tragen dazu bei, die Sicherheit all derer zu erhöhen, die sich selbstbestimmt für Konsum entscheiden. Damit setzen wir uns zwar einem Risiko aus, sehen uns aber gezwungen, für das Versäumnis unseres Staates einzuspringen.
So, genug mit dem trockenen Vorspiel – steigen wir direkt in unser Thema des Tages ein: Der Konsum von Psychedelika birgt – wie jede Medizin – Risiken, Nebenwirkungen und Kontraindikationen, die es zu verinnerlichen gilt und auf die wir im Folgenden eingehen.
☝🏻 Wichtiger Hinweis: Wir weisen hiermit explizit und ernsthaft darauf hin, dass das in unserem Shop erhältliche LSD-Derivat 1S-LSD nicht für den menschlichen Konsum, sondern nur für Forschungszwecke bestimmt ist, auch wenn deren beider chemische Eigenschaften sich zum Verwechseln ähnlich sind (oder gerade deshalb?).
Risiken und Nebenwirkungen von Psychedelika
Die Einnahme von Psychedelika geht mit psychischen wie physischen Risiken einher. Die meisten potenziellen Nebenwirkungen sind vorübergehender Natur und klingen in der Regel innerhalb weniger Stunden wieder ab. Die Eintrittswahrscheinlichkeit und die Intensität der Psychedelika-Nebenwirkungen hängen primär von der i) Art des verwendeten Psychedelikums, ii) der Dosis und iii) der individuellen Beschaffenheit eines Menschen ab.
Mögliche körperliche Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Zittern, Schüttelfrost, Herzrasen, Bluthochdruck und Pupillenerweiterung.
Zu den möglichen psychischen Nebenwirkungen gehören Angstzustände, Panikattacken, Paranoia, Verwirrung, Desorientierung, Halluzinationen und Stimmungsschwankungen.
Ferner besteht das Risiko, dass der Konsum von Psychedelika langfristige Auswirkungen auf das Gehirn haben und damit zu kognitiven Beeinträchtigungen wie etwa Gedächtnisverlust oder Konzentrationsproblemen führen könnte. Die Forschungslage hierzu ist aufgrund der Illegalität der meisten Psychedelika in den meisten Ländern dieser Welt zwar noch recht dünn, wir weisen der Verantwortlichkeit und Obacht halber aber auf diese Unwägbarkeit hin.
Bitte versteh das jetzt aber auch nicht falsch: Nicht jeder, der Psychedelika nimmt, muss zwangsläufig Nebenwirkungen erleben. Trotzdem es ist wichtig, sich vor einem etwaigen Konsum von Psychedelika über die Bedeutung und mögliche negative Begleiterscheinungen zu informieren, was Du hiermit tust – Mama ist stolz auf Dich. Bestimmte Personengruppen oder Menschen mit speziellen Vorgeschichten sollten um den Konsum von Psychedelika aber einen ganz weiten Bogen machen, was uns zum nächsten Punkt bringt:
Was sind Psychedelika-Kontraindikationen?
Eine Kontraindikation, oft auch Gegenanzeige genannt, ist ein Umstand, der die Anwendung eines therapeutischen Verfahrens (hier: Psychedelika) in jedem Fall verbietet oder nur unter strenger Abwägung sich dadurch ergebender Risiken zulässt.
Da die meisten Leute auf Aufzählungen abfahren, haben wir uns entschieden, die Charts der wichtigsten Kontraindikationen in Form einer solchen aufzuführen:
- Alter: Psychedelika sollten von Kindern, also Menschen unter 21 Jahren, unbedingt vermieden werden, da sich ihr Gehirn noch in der Entwicklung befindet und Psychedelika darauf Einfluss nehmen können.
- Schwerwiegende psychische Erkrankungen: Personen mit einer Vorgeschichte (oder engen Verwandten) mit Schizophrenie, Bipolarität oder schwerer Depression sollten Psychedelika nicht einnehmen, da das Symptome verschlimmern oder zu psychotischen Episoden führen kann.
- Einnahme starker Medikamente: Die gleichzeitige Einnahme von Psychedelika und starker Medikamente wie z. B. Antidepressiva oder Antipsychotika kann zu Wechselwirkungen führen und sollte daher vermieden werden.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Psychedelika sollten bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit oder Arrhythmie nur unter strenger ärztlicher Aufsicht eingenommen werden, da einige psychedelische Substanzen das Herz-Kreislauf-System belasten können.
- Schwangerschaft und Stillzeit: Während einer Schwangerschaft und Stillzeit sollten Psychedelika gemieden werden, da ihre Wirkung auf das ungeborene Kind oder das gestillte Baby noch zu wenig erforscht und dadurch unberechenbar ist.
Darüber hinaus sollten vorsichtshalber auch Menschen mit autistischen Zügen oder Farbenblindheit die Finger von Psychedelika lassen, da anekdotische Berichte darüber im Internet kursieren, dass diese sich mit solchen Krankheiten nicht besonders gut vertragen. Im Zweifel sollte man sich auf jeden Fall zunächst mit der Ärztin seines Vertrauens abstimmen und im besten Fall auch seinen Therapeuten mit ins Boot holen.
☝🏻 Eine Mahnung zur Vorsicht, die Du so leider selten hören wirst, die unserem Dafürhalten aber umso wichtiger ist: Wer an gröberen psychischen Probleme leidet (wer tut das nicht?) und sie entweder verdrängt oder unterdrückt, sollte sich zunächst um deren Bewältigung kümmern, da auf psychedelischen Reise nicht selten viel davon hochkommt, was im Unterbewusstsein hinter lang verschlossen geglaubten Türen schlummert.
Man muss sich aber nicht zwangsläufig in Psychedelika-Abstinenz üben, nur weil man psychische Probleme hat – insofern man sich derer bewusst ist und sich sauber vorbereitet hat, was einen smoothen Übergang zum letzten Kapitel darstellt:
Schadensbegrenzung beim Konsum von Psychedelika – was ist das?
Wer eine klassische Kosten-Nutzen-Analyse durchgeführt hat, also die oben aufgeführten Risiken und Nebenwirkungen gegenüber möglichen (therapeutischen) Nutzen abgewogen hat und sich nicht zur Gruppe an Menschen mit Kontraindikationen zählen muss, der sollte zusätzliche Vorkehrungen treffen, um mögliche Schäden beim Konsum zu minimeren.
Die wichtigste Empfehlung lautet: Man sollte sich, insbesondere bei seiner psychedelischen Entjungferung, unbedingt an einem sicheren und vertrauten Ort aufhalten (Setting) und eine vertraute, vertrauenswürdige und verantwortungsvolle Person für die Dauer der Reise einspannen – man spricht dabei oft von einem Guide oder Tripsitter.
Das psychische Empfinden (Set) ist ähnlich wichtig. Das heißt, man sollte sich bei Antritt eines Trips im Allgemeinen – körperlich wie psychisch – gut fühlen, also nicht krank oder in einer schlechten mentalen Verfassung sein und sich auch nicht in einer schwierigen Lebenslage wie z. B. Scheidung oder einer Trauerphase befinden.
Neben den eben erwähnten Ratschlägen zu Set (Verfassung) und Setting (Umgebung) spielt auch die Dosierung eine fundamental wichtige Rolle, denn bestimmt sie so stark wie kein anderer Faktor die Intensität einer psychedelischen Zauberreise; und damit auch einhergehende Risiken und die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen.
Menschen mit psychischen Problem(ch)en oder fragiler Psyche im Allgemeinen sollten besonders vorsichtig sein und Psychedelika nach Möglichkeit nur unter ärztlicher Aufsicht einnehmen. Falls das nicht möglich sein sollte (was es für die meisten Leute nicht ist, da Psychedelika trotz ihres enormen therapeutischen Potenzials leider immer noch global kriminalisiert werden), legen wir Dir hiermit schwer ans Herz, zumindest einen qualifizierten Arzt oder Therapeuten zu konsultieren, die Deine persönliche gesundheitliche Situation vermutlich besser einschätzen können als wir oder Du das zu tun vermögen.
Zum Abschluss noch ein recht einfach einprägsamer Rat: Start low, go slow.
Outro
Psychedelika bergen nicht nur enormes Potenzial, sondern haben auch eine Schattenseite, die Dich mitunter ziemlich aus der Bahn werfen oder gar dem Leben reißen können. Daher ist es wichtig, dass Du Dich über mögliche Risiken, Nebenwirkungen und Kontraindikationen informierst. In diesem Beitrag haben wir Dir die gängigsten Gefahren aufgezeigt und Dir wertvolle Hinweise mit an die Hand gegeben, um die Wahrscheinlichkeit unangenehmer Erfahrungen (wie Bad Trips oder Horrortrips) auf psychedelischen Abenteuern zu minimieren.
Und falls Du Dir jetzt (noch) unsicher bist, ob gerade ein guter Zeitpunkt für einen ersten Trip mit Psychedelika ist, raten wir Dir, Vernunft walten zu lassen und Dich im Zweifel dagegen zu entscheiden. Manchmal ist es nämlich besser, sich auf der sicheren Seite zu wägen und ein Hallu-freies Leben zu genießen. Psychedelika laufen Dir nicht davon und werden Dich finden – sobald es für Dich an der Zeit ist. Und es gibt auch andere Wege, um eine tiefere Verbindung mit Dir selbst und der Welt um Dich herum zu finden: Meditation, Yoga, Breathwork oder auch eine Psychotherapie.