DMT 101 (DMT-Anleitung)

Artsy Shot: One Galaxy further.

Ein Beitrag von Mehmet

 

Executive Summary

DMT ist eine starke psychedelische Substanz, die wundersamerweise natürlich in verschiedenen Pflanzen und Tieren vorkommt, einschließlich des menschlichen Körpers. DMT gilt dabei als eines der potentesten und am schnellsten wirkenden Halluzinogene. Es wird oft für seine intensiven und mystischen Effekte geschätzt, die viele Menschen als lebensverändernd beschreiben. Mit unserer DMT-Anleitung (aka DMT 101) erfährst Du nun alles, was Du über das “Molekül des Geistes” wissen musst.

 

Langsam hast Du Dich rangetastet, erst ein paar vermeintlich harmlose Zauberpilze, dann ein bisschen mehr LSD, doch irgendwie ruft Dich das Universum immer noch. Vielleicht hast Du sogar schon mal an einer Zeremonie mit Ayahuasca teilgenommen oder zumindest gehört, dass jemand, der jemanden kennt, das schon mal gemacht hat und bahnbrechende Visionen dabei hatte. Deine Neugierde ist geweckt – dabei sprudeln in Dir Fragen über Fragen: “Was gibt es, dass wir so nicht sehen oder gar greifen können?”, “Was begegnet einem “auf der anderen Seite”?, Vielleicht sogar „Was passiert mir nach dem Tod”? “Kann ich überhaupt sterben?” Fragen über Fragen, die womöglich eine einzelne Erfahrung von nur 10-15 Minuten beantworten kann. Klingt zu gut, um wahr zu sein – zumindest ist es nicht ganz so easy und schon gar nicht auf die leichte Schulter zu nehmen! In unserem DMT 101 (aka unserer DMT-Anleitung) erfährst Du nun alles, was Du über diese ultra-magische Substanz wissen musst: Bitte vor jeglichen Reisen durchlesen, damit Du nicht im Tunnel hängen bleibst. (Zum Tunnel später mehr!)

 

☝🏻 Wichtiger Hinweis: Wir weisen hiermit explizit und ernsthaft darauf hin, dass das in unserem Shop erhältliche DMT-Derivat NB-DMT Freebase nicht für den menschlichen Konsum, sondern nur für Forschungszwecke bestimmt ist, auch wenn deren beider chemische Eigenschaften sich zum Verwechseln ähnlich sind (oder gerade deshalb?). Bitte beachte unbedingt unsere Risikohinweise.

 

Was ist DMT? (Geschichte & Herkunft)

Natur die begeistert

DMT steht für N,N-Dimethyltryptamin, ein starkes psychedelisches Tryptamin-Alkaloid. Es wird seit Tausenden von Jahren in rituellen und schamanischen Praktiken in Süd- und Mittelamerika verwendet, insbesondere als Hauptwirkstoff im traditionellen Gebräu Ayahuasca. In diesen Praktiken stammt DMT aus Pflanzen wie Psychotria viridis (in Peru und Brasilien als Chacruna bekannt) und Diplopterys cabrerana, die beide DMT enthalten. Das Getränk wird oft zusammen mit der Liane Banisteriopsis caapi zubereitet, die Harmala-Alkaloide enthält und als Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) fungiert. Dieser MAO-Hemmer ermöglicht es, dass das DMT bei oraler Einnahme im Körper aktiv wird und nicht von der Magensäure vorher zersetzt wird.

DMT ist jedoch nicht auf Ayahuasca-Pflanzen beschränkt. Es kommt in zahlreichen anderen Pflanzen und sogar in einigen Tieren vor. Ein häufiger Irrtum ist jedoch die Annahme, dass DMT in der Colorado-Kröte (Bufo alvarius) vorkommt. Die Kröte produziert kein DMT, sondern 5-MeO-DMT, eine ähnliche, aber deutlich potentere Substanz – dazu auch bald mehr so stay tuned. Dabei wird das Sekret der Kröte getrocknet und geraucht, um die psychoaktive Wirkung zu erleben. (Bitte geht nun nicht auf die Jagd nach Kröten – sie sind in der Wildnis geschützt, und ihre Sekrete können gefährlich sein, wenn sie unsachgemäß verwendet werden!)

Chemie die begeistert

Doch nun zurück zur eigentlichen Substanz DMT: Der deutsch-kanadische Chemiker Richard Helmuth Fredrick Manske synthetisierte DMT erstmals im Jahr 1931, jedoch ohne zu diesem Zeitpunkt dessen psychoaktive Eigenschaften zu erkennen. Die psychedelischen Wirkungen von DMT wurden erst später, in den 1950er Jahren, durch klinische Studien und die Entdeckung seiner Verwendung in indigenen Ritualen erforscht – die frühste DMT-Anleitung kam definitiv aus dem tiefsten Dschungel.

DMT ist ein Indolamin, ähnlich wie Psilocybin, und kommt in geringen Mengen auch im menschlichen Körper vor. Es wird vermutet, dass es im Gehirn durch das Enzym Indolthylamin-N-Methyltransferase aus der Aminosäure Tryptophan synthetisiert wird. Warum DMT im menschlichen Körper vorkommt, ist bis heute nicht vollständig geklärt. Einige Forschende vermuten, dass es in der Zirbeldrüse produziert wird und eine Rolle bei Träumen, Nahtoderfahrungen oder veränderten Bewusstseinszuständen spielen könnte, doch diese Hypothese ist nach wie vor umstritten. Doch nun zur brennenden Frage, die Du Dir durch unser DMT 101 wahrscheinlich beantwortet willst… 

 

Wie wirkt DMT?

Im Gegensatz zu anderen klassischen Psychedelika wie LSD oder Psilocybin sind die Wirkungen von DMT, wenn es geraucht oder verdampft wird, auf das Bewusstsein zwar sofort spürbar und sehr intensiv, dafür aber relativ kurz. Der Höhepunkt wird meist innerhalb der ersten 2 bis 5 Minuten erreicht. Die Gesamtdauer der Erfahrung beträgt in der Regel nur 15 bis 20 Minuten. Im Getränk Ayahuasca werden zusätzlich zu DMT-haltigen Pflanzen, die anfänglich erwähnten  MAO-Hemmer hinzugefügt, die den Abbau von DMT im Körper verlangsamen sollen. So ist es üblich, dass beim Konsum von Ayahuasca der Effekt etwas später eintritt, dafür aber 4 bis 6 Stunden anhält – “wenn schon, denn schon“, dachten sich wohl die Schaman:innen.

DMT ist eine der intensivsten psychedelischen Substanzen, die bisher entdeckt wurde. Die Effekte sind in erster Linie visuell und nicht-physisch, können aber auch seltener auditiv sein. Nicht-physisch ist in diesem Sinne alles, was wir nicht mit unseren Sinnen, sondern ausschließlich mit unserem Bewusstsein wahrnehmen können, wie beispielsweise Gedanken und Gefühle. 

Ein Beschreibungsversuch:

Meistens verlaufen sehr intensive DMT Trips, wenn geraucht oder verdampft, einem ähnlichen Muster ab:

  • Ich fliege! Innerhalb weniger Augenblicke nach der Inhalation überkommt den Konsumenten das Gefühl eines plötzlichen „Rausches“. Womöglich fühlt es sich an, als würde man mit hoher Geschwindigkeit durch einen Tunnel oder eine Röhre fliegen, um aus dem normalen Bewusstseinszustand heraus katapultiert zu werden. Manchmal erscheint dieser Tunnel endlos, und das Zeitgefühl wird so stark verzerrt, dass es einem vorkommen kann, als würde man für eine Ewigkeit dort stecken bleiben – mit etwas Vertrauen schafft man aber den Absprung, versprochen!  Zeit und Raum beginnen sich aufzulösen, und die normalen Wahrnehmungen der physischen Welt beginnen zu verblassen.
  • Ich sehe was, was Du nicht siehst. Starke geometrische Muster und Farben überfluten das Sichtfeld. Diese können kaleidoskopisch und lebendig sein, mit verschlungenen Formen, die zu pulsieren, sich zu wandeln und zu verschieben scheinen. Reisende beschreiben sie oft als Fraktale oder heilige Geometrie.
  • Adieu mon cherie (aka “Ich”): Diese Phase wird oft als „Ego-Tod“ bezeichnet. Das Ich-Gefühl löst sich vollständig auf, sodass Reisende nicht mehr die übliche Vorstellung von „Ich“ oder „mir“ haben. Sie können das Bewusstsein für ihren Körper oder ihre Umgebung vollkommen verlieren. Diese Ego-Auflösung wird erfahrenen Reisenden bekannt sein. Unerfahrene Reisende werden hiermit möglicherweise ihre Schwierigkeiten haben und womöglich etwas Panik bekommen. 
  • Wo bin ich? Viele Reisende beschreiben, dass sie in alternative Dimensionen oder Existenzebenen „transportiert“ wurden. Diese Orte fühlen sich oft unglaublich fremd, hyperreal oder „realer“ an als die gewöhnliche Realität. Die Umgebungen, die man dort vorfindet, können von riesigen, offenen Räumen voller seltsamer Formen und Energie bis hin zu stärker strukturierten Räumen wie futuristischen Städten, Tempeln oder organischen Landschaften reichen.
  • Wer seid ihr denn? Eines der am häufigsten berichteten Phänomene während einer DMT-Erfahrung ist die Begegnung mit „Entitäten“ oder „Wesen“. Diese Wesen werden in verschiedenen Formen beschrieben, die von humanoid bis zu mechanisch, insektenartig oder amorph reichen. Am bekanntesten sind wohl die von Terence McKenna als ‘“Machine Elves” beschriebenen Wesen. 
  • Kein Wort! Die Kommunikation mit diesen Wesen, wenn sie denn stattfindet, ist oft eher “telepathisch” als verbal. Die Reisenden beschreiben, dass sie sofort große Mengen an Informationen erhalten, darunter tiefe Einsichten oder kosmisches Wissen.
  • Rückkehr auf die Erde. Nach dem Höhepunkt verblassen die geometrischen Muster und die lebendigen Bilder langsam. Die Selbstwahrnehmung der Reisenden und das Bewusstsein für die Umgebung kehren zurück.
  • Echo Chamber. Für eine gewisse Zeit nach dem Konsum berichten Reisende oft von dem auch bereits durch LSD und Psilocybin bekannten Afterglow, also einem anhaltenden Gefühl der Ruhe, Zufriedenheit und Euphorie. – bei DMT ist das glücklicherweise ähnlich.

Von Gottlos zu göttlich

Am beeindruckendsten sind wohl die Effekte von DMT in dieser Studie festgehalten worden:

Mehr als die Hälfte derjenigen, die sich vor dem Erlebnis als Atheisten bezeichneten, bezeichneten sich danach nicht mehr als Atheisten. 1

Nicht umsonst ist der Name Ayahuasca ein zusammengesetztes Wort in der Quechua-Sprache, wobei aya Seele, Ahnen oder Tote bedeutet und wasca (huasca) Rebe oder Seil, also eine Verbindung zwischen allem symbolisiert. 

Wie Du Dir nun vielleicht vorstellen kannst, verliert die reisende Person während eines DMT Trips auch den Bezug zur Zeit. Manche Reisende berichten, dass sie “jahrelang” durch das Universum gereist sind während ihrer 12 stündigen Ayahuasca Zeremonie oder ihrer 15 minütigen DMT-Reise. Solche subjektiven Erzählungen zeigen uns immer und immer wieder, dass unser Bewusstsein unsere Realität kreiert. 

 

Wie wird DMT konsumiert? (Anwendungs-Anleitung)

Die beliebteste und gängiste Methode, pulverisiertes DMT zu konsumieren, ist das Rauchen. Dies geschieht normalerweise in einer Glaspfeife oder einem Bong – manchmal auch in Verbindung mit Trägermaterialien wie Kräutern, um die Substanz gleichmäßiger zu verbrennen (Stichwort: Changa). Alternativ kann DMT in einem Verdampfer (Vaporizer) erhitzt werden, was eine schonendere und effizientere Methode darstellt. Diese Methode führt oft zu einer saubereren und intensiveren Wirkung. Die meisten klinischen Studien hingegen verabreichen DMT als intravenöse oder intramuskuläre Injektion. 

Die Menge macht das Gift (oder Glück?)

Beim Rauchen oder Vaporizern liegt eine niedrige DMT Dosis bei 10 bis 20mg reinem DMT und wird nur leichte bis moderate Effekte auslösen. Zwischen 20 und 35mg treten bereits stärkere Effekte auf, es kann zur Ego-Auflösung kommen und möglicherweise können bereits andere “Dimensionen” wahrgenommen werden. Von einer hohen Dosis spricht man bei Konsum von mehr als 35mg. Hier wird es, wie zuvor unter “Wie wirkt DMT?” beschrieben, zu sehr starken Effekten kommen, das Ego wird sich auflösen und ihr werdet neue Dimensionen und Wesen kennenlernen. Das Erlernen von relevanter Maschine-Elfe-Sprache ist nicht nötig, sie werden wie bei Matrix ganz einfach während des Fluges durch den Tunnel heruntergeladen. 

Die Dosierung bei Ayahuasca ist schwieriger zu bestimmen, da die Konzentration in den Pflanzen und Mischungen variiert. Auch die Zugabe von MAO-Hemmern, um aus einer kurzen Erfahrung eine lange Erfahrung zu machen, verändert die Dosierung. Bezüglich Risiken und Nebenwirkungen durchforsten Sie die indigenen Packungsbeilagen oder fragen Sie Ihre Curandera oder Ihren Schamanen.

Generell gilt wie bei allen Substanzen: Start low – go slow.

 

Nachweisbarkeit im menschlichen Körper

DMT wird im menschlichen Körper relativ schnell abgebaut, da der Stoffwechsel es rasch zersetzt. Dennoch kann es für kurze Zeit nach dem Konsum nachweisbar sein, abhängig von der Methode der Drogenerkennung und der Art des Konsums. 

Im Blut und im Speicher ist es nur sehr kurz nachweisbar, in der Regel nur für wenige Stunden. Im Urin hingegen kann es bis zu 24 Stunden nachgewiesen werden.

 

Outro

Wir hoffen, dass wir Dir mit unserem DMT 101 (DMT-Anleitung) ein besseres Gefühl für diese magische Substanz geben konnten. Hier nochmals der lieb gemeinte Hinweis, dass wir uns auf die illegale Substanz beziehen und nicht auf das bei uns im Shop erhältliche DMT-Derivat NB-DMT Freebase. Es würde uns nun brennend interessieren, was Du auf einer Deiner DMT-Reisen erlebt hast – hattest Du schon Kontakt zu Maschine Elves? Was haben Sie Dir gelehrt? Wir freuen uns auf Erfahrungsberichte jeder Art, egal ob auf Instagram, YouTube oder Mail. Und Falls Du Dich über andere Substanzen belehren willst, dann kannst Du Deinen Wissensdurst mit folgenden Artikeln hoffentlich stillen: Acid 101 (LSD-Anleitung), Microdosing 101, Fliegenpilz 101 (Amanita-muscaria-Anleitung) und Cannabis 101 (Weed-Anleitung) – und falls Du High on your own supply sein willst: Meditation 101.

 

🙏🏻 Feedback: Dir hat dieser Beitrag gefallen oder weitergeholfen? Du hast Lob, Kritik oder sonstiges Feedback dazu? Dann würden wir uns immens über eine E-Mail an mail@psychedelika.club oder eine Bewertung auf Google freuen.

 

Ressourcen

[1] Survey of entity encounter experiences occasioned by inhaled N,N-dimethyltryptamine: Phenomenology, interpretation, and enduring effects

Risikohinweise

Jeder Konsum von psychoaktiven Substanzen, egal ob legaler oder illegaler Art, birgt Risiken. Personen, die noch nicht volljährig sind oder bei denen eine psychische Erkrankung besteht bzw. ein Verdacht auf eine solche vorliegt, wird ausdrücklich vom Konsum von Psychedelika abgeraten.

Die hier geschilderten Erlebnisse sind subjektive Erfahrungsberichte. Sie erheben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit und wollen zur Auseinandersetzung mit dem Thema eine Bewusstseinskultur anregen. Hierzu gehört insbesondere auch die eingehende Beschäftigung mit weiteren Quellen (z. B. anderen Erfahrungsberichten und wissenschaftlichen Studien), den Risiken und der Rechtslage im eigenen Land. Die Darstellung auf diesem Blog erfolgt nach bestem Wissen und Gewissen, kann jedoch eine eigene kritische Auseinandersetzung mit dem Thema nicht ersetzen, sondern nur einen Beitrag dazu leisten, sich ein möglichst vollständiges Bild zu machen.

Unüberlegter und unbeaufsichtigter Konsum sowie Missbrauch zu bloßen Rauschzwecken ist gefährlich und entspricht nicht unserer Überzeugung. Wir positionieren uns als Bestandteil der Bewusstseinskultur und appellieren an die Eigenverantwortlichkeit aller Interessierten sowie daran, die landesspezifischen Gesetze über den Umgang mit psychoaktiven Substanzen (z. B. BtMG in Deutschland, BetmG in der Schweiz, SMG in Österreich) einzuhalten.

Wir nehmen explizit keinen Bezug auf Forschungschemikalien wie 1S-LSD, 1T-LSD oder 1D-LSD, da diese nicht für den menschlichen Konsum bestimmt sind.

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